Familientradition - Die Geschichte der Glasmalerei Dold

3. und 4. Generation: Fritz & Aline Dold
3. und 4. Generation: Fritz & Aline Dold
1. Generation: Emil Dold (1885-1957)
1. Generation: Emil Dold (1885-1957)
3. Generation: Fritz J. Dold (*1949)
3. Generation: Fritz J. Dold (*1949)
Drei Glasmaler-Generationen (v.l.n.r.) Emil Dold, Fritz J. Dold, Fritz W. Dold
Drei Glasmaler-Generationen (v.l.n.r.) Emil Dold, Fritz J. Dold, Fritz W. Dold

Emil Dold erlernte das Glasmalerhandwerk im Atelier A. Merzweiler (u. Geiges) in Freiburg i. Breisgau. Danach war er in verschiedenen Ateliers als Glasmaler in Luzern, Zürich und St. Gallen tätig, wo er auch mit dem Kunstmaler August Wanner (1886*1970) zusammenarbeitete.

 

Er gründete 1920 in St. Gallen die Glasmalerei Dold, welche bis heute ein erfolgreiches, traditionelles Familienunternehmen geblieben ist. Sein Sohn Fritz W. Dold (1911–1974) wählte ebenfalls den Beruf des Glasmalers. Sie arbeiteten zusammen und schufen zahlreiche Kirchenfenster u.a.in Degersheim, Walenstatt SG, Wassen UR, Sursee LU, St. Moritz GR, Liesthal BL, Eggenwil AG und Schlieren ZH.

 

Ebenfalls eine Haupttätigkeit war die Herstellung von Familienwappen- Schützen- Standesscheiben und Kopien alter Glasgemälde, wie sie im Ritterhaus Bubikon vorhanden sind. Auch Restaurationen in der Kirche Wülflingen, im Kloster Muri AG, auf Schloss Lenzburg AG und im Schweizerischen Landesmuseum, gehörten zu ihren Arbeitsbereichen.

 

1928 erhielten sie den Auftrag, die 200m² Fensterfläche des Kirchengemeindehauses Wipkingen zu gestalten. Dies hatte zur Folge, dass das Atelier von St. Gallen nach Zürich verlegt wurde.

 

Als 1957 Emil Dold verstarb, übernahm Fritz W. Dold das Atelier und führte mit grosser Unterstützung seiner Gemahlin Klara den Betrieb weiter. Er schuf sich einen Namen als Kenner für alte Schweizer Kabinettscheiben und deren Restaurationen. Die Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker Dr. Paul Bösch machte ihn zum Spezialitsten auf diesem Gebiet.

 

Am 23. April 1949 erblickte ihr Sohn Fritz J. Dold das Licht der Welt. Auch ihn faszinierte die Glaskunst. 1965/66 besuchte er die Glasfachschule in Kramsach/Oesterreich. 1967–71 absolvierte er die Lehre beim Vater F. W. Dold in Zürich und war Schüler der Kunstgewerbeschule bei den Herren Buser, Frühauf, Kümpel. Durch Studien bei den Kunstmalern E.G. Häussler/J. Schedler vertiefte er sein künstlerisches Können.

 

Bereits im Alter von 25 Jahren übernahm Fritz J. Dold 1974 nach dem Tod seines Vaters, das Glasmaler-Atelier. Seine Mutter Klara Dold, sowie seine Frau Yvonne unterstützten ihn dabei tatkräftig. Das grosse Fachwissen über alte Glasmalereien wurde von seinem Vater vermittelt. In Zusammenarbeit mit Frau Sybill Kummer, Expertin für Schweizer Kabinettscheiben, sein Wissen weiter vertieft.

 

Grosse Erfolge verbuchte Fritz J. Dold bei der Restaurierung der Glasgemälde Kappel a. A. ZH (1981) und Königsfelden AG (1983-2002), mit Kopien alter Glasgemälde (ua. Ermitage, St. Petersburg, / Louvre, Paris) in der modernen architekturbezogenen Glasmalerei (Kirche Emmenbrücke LU 1994 / Kt. Spital, Genf 1995), sowie an internationalen Wettbewerben und Ausstellungen in den USA (Corning 1987) und in Frankreich (Chartres 1988).

 

1999 hat erstmals eine weibliche Generation, Tochter Aline Dold (*1978) die vierjährige Glasmalerlehre bei ihrem Vater mit Erfolg abgeschlossen. Anschliessend arbeitete sie ein Jahr, im Atelier Weyhe, Lausanne. 2001 vertiefte Sie ihre Restauratorischen Kenntnisse im Glasstudio S. Strobel in Canterbury (GB). Im Jahr 2003 arbeitete sie in der Dombauhütte Köln und rekonstruierte den im Krieg zerstörten Fensterzyklus aus dem 19. Jahrhundert. Im Mai 2004 eröffnete Aline Dold ihr eigenes Atelier in Winterthur. 2007 gewann sie den Wettbewerb für die Realisation des Dürrenmatt-Fensters in der Kirche Konolfingen und konnte 2008 im Team der Weyhe et Associes SNC ihren Entwurf realisieren. Somit steht heutzutage bereits die 4. Familiengeneration Dold erfolgreich im Beruf.